Tiergestützte Interventionen

IAHAIOTiergestützte Interventionen nach internationalem Standard umschreiben Einsätze von Teams aus Mensch und Tier, welche zielgerichtet und strukturiert geplant und durchgeführt werden. Begegnung mit Tieren hat folgende Angebote:

Wirkung und Nutzen tiergestützter Interventionen

Tiergestützte Interventionen wirken sowohl spezifisch, wie auch unspezifisch. Als spezifische Wirkung zählen beispielsweise beim Reiten die Anregung der Verdauung und die positive Beeinflussung der Muskulatur. Im Alltag kaum gebrauchte, schlaffe Muskeln müssen sich anspannen und spastische Muskeln entspannen sich. Unspezifisch wirkt sich die Therapie im Bereich der Motivation aus. So kann immer wieder beobachtet werden, dass Klient:innen sich um Reiten zu können verleiten lassen, vom Rollstuhl zum Pferd mehrere Schritte zu laufen.

IEMTInteraktionen mit Tieren tragen erwiesenermassen bemerkenswert viel zur Salutogenese bei. Diese bezieht sich auf Faktoren und deren Wechselwirkung, die zur Entstehung und zum Erhalt von Gesundheit beitragen. Gesundheit wird dabei nicht als Zustand, sondern Prozess verstanden, in welchem sich Risiko- und Schutzfaktoren gegenüberstehen. Tiergestützte Interventionen setzen hier an, indem ein konsistentes, geordnetes und verständliches Geschehen wahrgenommen werden kann.

In der Praxis beobachtet und inzwischen auch wissenschaftlich erforscht, zeigen sich positive Effekte einerseits im sozialen Bereich. Die Steigerung der verbalen und nonverbalen Kommunikationskompetenzen und der sozialen Interaktion, die Reduktion von Aggression und die Förderung von Vertrauen sind mögliche Effekte Tiergestützter Interventionen.
Psychologisch ist zu beobachten, wie Depressionen zurückgehen, positive Stimmung zunimmt, sich Angst und Schmerzempfinden reduzieren und Konzentration, Aufmerksamkeit, wie auch Motivation gefördert werden.
Auch neurobiologisch konnten Effekte nachgewiesen werden. Zum Beispiel in der Reduktion von Stressreaktionen (Herzfrequenz, Blutdruck, Herzratenvariabilität und beim Stresshormon Kortisol) oder der Steigerung des Oxytocin-Spiegels (ein Botenstoff mit Wirkung auf die Förderung von Vertrauen und Luststeigerung).

Dies wurde in einer 2025 veröffentlichten Studie eines Teams internationaler Forscherinnen (darunter die Schweizerin Karin Hediger von der Universiät Luzern) aufgezeigt: Pressebericht / Studie (in Englisch)

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Die hier gezeigten Filmsequenzen stammen aus einem Forschungsprojekt. Mehr Informationen hier.

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